Regelmäßige Bewegung kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Sie hilft, Beweglichkeit, Koordination und Kraft zu erhalten. Besonders gut geeignete Sportarten für Menschen mit Parkinson sind Wandern, Schwimmen und Gymnastik, aber auch Tanzen oder Ping Pong spielen.
Warum ist Bewegung bei Parkinson so wichtig?
Studien zeigen: Wer mit Parkinson regelmäßig in Bewegung bleibt, verlangsamt den Verlauf der Erkrankung. Sport und Aktivität wirken sich direkt auf das Gehirn aus, da sie die Dopaminproduktion anregen – das kann motorische Symptome lindern. Gleichzeitig unterstützen sie die Verdauung, fördern den Stoffwechsel und helfen, Verstopfungen vorzubeugen.
Auch für die Psyche ist Bewegung wertvoll: Sie hebt die Stimmung, reduziert Stress und steigert das allgemeine Wohlbefinden.
Bewegen Sie sich ausreichend, vermeiden Sie Koffein, Nikotin und Alkohol und trinken Sie nicht zu viel nach 17 Uhr.
Entspannen Sie sich vor dem Schlafengehen; stellen Sie einen Schlafzeitplan auf, schlafen Sie bis zum Sonnenaufgang und bleiben Sie nicht wach im Bett liegen.
Achten Sie auf eine passende Temperatur im Schlafzimmer. Wasser, Hilfsmittel zum Umdrehen und der Wecker sollten greifbar und die Toilette in der Nähe sein.
Können Sie trotzdem schlecht ein- oder durchschlafen oder leiden Sie an Albträumen? Haben Sie nachts oder in den frühen Morgenstunden vermehrt Schmerzen oder bemerken Sie eine große Morgensteifigkeit? Bitte sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Neurologen! Gemeinsam können Sie Lösungen finden.
Parkinson betrifft in Deutschland rund 400.000 Menschen. Weltweit wird von über 10 Millionen Betroffenen ausgegangen. Expert:innen schätzen, dass sich die Zahl der Erkrankten bis 2030 verdoppeln wird – damit ist Parkinson die neurologische Erkrankung mit dem weltweit schnellsten Anstieg der Betroffenen.
Die genauen Ursachen für Parkinson sind noch weitgehend unbekannt. Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass die Ursache eine Kombination aus Umweltfaktoren und Genetik ist. Die Erkrankung beginnt oft entweder im Darm oder im Riechnerv. Genetische Ursachen lassen sich bei etwa zehn bis 15 Prozent aller Parkinson-Fälle nachweisen. Für das Auftreten motorischer Symptome wie Verlangsamung, Steifigkeit und Zittern spielt der bei der Erkrankung im Gehirn auftretende Dopaminmangel eine entscheidende Rolle.
Die Symptome der Parkinson-Krankheit können sich je nach Alter, Geschlecht, Umweltfaktoren und genetischer Veranlagung unterscheiden. Deshalb hat sich das Verständnis der Krankheit in den letzten Jahren stark verändert. Es wird von einem neuen Bild der Parkinson-Krankheit gesprochen. Wegen der Vielgestaltigkeit und der sehr individuellen Verläufe stellt sie eine besondere Herausforderung für Patient:innen, Angehörige und Behandelnde dar.
Medikamente können den Dopaminmangel im Gehirn ausgleichen – man spricht von einer sogenannten Dopaminersatztherapie. In Kombination mit aktivierenden Therapien, wie Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie, können viele Symptome der Erkrankung positiv beeinflusst werden. Im Krankheitsverlauf können intensivierte Therapien wie die Tiefe Hirnstimulation oder spezielle Pumpen-Infusionsverfahren angewendet werden. Durch die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten lassen sich die Symptome oft deutlich lindern. Das ermöglicht vielen Betroffenen ein selbstbestimmteres Leben mit höherer Lebensqualität.